Geschichte

Die Geschichte des Bierariums

Wie alles begann

Sammeln lag dem gebürtigen Oberwarter Kurt Balazs eigentlich schon immer im Blut. Waren es während seiner Schulzeit Briefmarken und vor allem Schlagertexte, die er sorgsam sammelte und hütete, entwickelte der Maturant mit seinen 18 Jahren auch ein Faible für den Gerstensaft. Die Maturareise führte auf nach Mallorca, wo besonders ein Bier - Pub von den Burgenländern gerne besucht wurde: der Pink Panther. Und wie es sich für ein Bierlokal gehört, klebten an den Wänden Bierdeckel und zahlreiche Deckel lagen im ganzen Lokal verstreut herum, wo sie auf Sammler gleichsam warteten. Und so kam es, dass diese ersten spanischen Bierdeckel, die mitgenommen wurden, den Grundstock für eine lang andauernde Sammel-Leidenschaft bildeten.
Kurt wurde auch Gründungsmitglied des FABCC, des First Austrian Beercan Collectors Club, des 1. Vereins dieser Art in Österreich und beteiligte sich auch einige Jahre bei der BCCA (Beercan Collectors of America), dem größten Verein dieser Art weltweit.

Das Bierarium

Und so wie jedes Ding seinen Namen hat, wurde auch für das zu gründende Museum ein passendes Wort gesucht und auch gefunden. Da es bereits ein Aquarium, ein Planetarium oder ein Terrarium gibt, gibt es seit einigen Jahren in Oberwart auch ein Bierarium, das Erste Burgenländische Brauereisouvenir-Museum (nicht zu verwechseln mit Biermuseum!), wo die gesamte Vielfalt der Exponate gezeigt werden sollte, die Brauereien auf den Markt bringen, um ihr Bier besser zu verkaufen. Visitenkarten wurden entworfen, neue Regale gebaut, die gesamte Sammlung neu sortiert und katalogisiert. Und da Kurt in seinem Hauptberuf bei einer lokalen Zeitung in der Werbung tätig ist, war ihm klar, dass die „Macht“ der Medien ausgenutzt werden mußte. Tageszeitungen, lokale Magazine, Parteizeitungen, Radio und TV wurden über das Bierarium informiert und gebeten darüber zu berichten.

Patenschaften

Da ein Museum aber nur so gut ist, wie seine Exponate zahlreich und/oder selten sind, wurde mit vielen Brauereien im In- und Ausland Kontakt aufgenommen, um sie um Mithilfe zu bitten. Das Echo war überraschend positiv. Von den kleinsten Gasthausbrauereien bis hin zu den „Brauereigiganten“ stellten sich sehr, sehr viele Brauereien in den Dienst der guten Sache und schickten mehr oder weniger zahlreiche Exponate. All die Brauereien, die das Bierarium unterstützten, hier aufzuzählen, würde zu umfangreich sein. So sollen hier – stellvertretend für all die anderen – die rührigsten Förderer genannt werden: Brau Union, Brauerei Hirt, Brauerei Stiegl (aus Österreich), sowie Bitburger Brauerei aus Deutschland. Sie haben, so wie hunderte anderer, dafür gesorgt, dass Besucher mit erstaunten Mienen das Bierarium wieder verlassen.

Angebotsvielfalt

Gesammelt wird im Hause Balazs eigentlich alles, was mit Bier zu tun hat und was nachweislich von einer Brauerei stammt, wobei es natürlich gewisse Präferenzen gibt. So sind es vor allem Bierdosen und Bierflaschenöffner, auf die das Hauptaugenmerk gelegt wird. Zu sehen sind außerdem mittlerweile sieben Räumen im Keller des Hauses Keplergase 14 in Oberwart zahlreiche Biergläser, Tonkrüge, zwischen 50.000 und 70.000 verschiedene Bierdeckel (teilweise noch aus der Vorkriegszeit), Feuerzeuge und Kugelschreiber mit Brauereiaufschrift, Emailschilder, Bierspiegel, Bierleuchten, zahlreiche andere Accessoires mit Werbung (Fußbälle, Golfbälle, Bekleidung, Uhren, Trucks, Stickers, Etiketten, Tableaus, Spielkarten, und vieles andere mehr), wobei Monika, die gute Seele des Bierariums, darauf achtet, dass all die Exponate publikumswirksam präsentiert und platziert werden.

Afrikanisches Intermezzo

Durch einen Bierdosensammler aus Simbabwe aufmerksam geworden, trat Kurt auch der African Breweriana Society ein, einem Verein in Afrika, der es sich zum Ziel gesetzt hat, über das Brauereiwesen am schwarzen Kontinent zu berichten. Da die Mitglieder aus aller Herren Länder kamen, wurde bald auch rege getauscht, und zahlreiche Bierdosen und Bierdeckel aus Afrika zeugen von der fruchtbaren aber kurzen Mitgliedschaft (der Verein löste sich nach zwei Jahren auf).